Wasserversorgung und Wasserhärte in Wiesbaden

Wasserversorgung und Wasserhärte in Wiesbaden

Wiesbaden ist die hessische Landeshauptstadt und die zweitgrößte Stadt Deutschlands in Bezug auf den Ausstrom seiner Thermalquellen. Schon die Römer nutzten diese heißen Quellen für ihre Gesundheit und eine Zeit lang war Wiesbaden einer der mondänsten Kurorte, zu dem viele berühmte Persönlichkeiten reisten, um sich behandeln zu lassen.

Die vielen Thermalquellen (heute werden noch 14 genutzt) sorgen aber auch für eine gewisse Trinkwasserarmut in der Region, denn dieses spezielle Quellwasser ist aufgrund seiner enthaltenen Mineralien und der Wärme zwar gesund, aber nicht als Trinkwasser geeignet. So bezieht Wiesbaden sein Trinkwasser seit Jahrzehnten über andere Wege. Aufgrund der diversen Anbieter, die dafür genutzt werden, schwankt die Wasserhärte im Stadtgebiet stark.

Wiesbaden ist beim Thema Trinkwasser vielseitig aufgestellt

Die Stadt Wiesbaden braucht täglich 42.000 bis 43.000 Kubikmeter Trinkwasser. Mit gut 120 Verbrauchslitern pro Tag liegt jeder Einwohner Wiesbadens in einem guten Durchschnitt. Die Stadt versorgt sich hauptsächlich über das Hessische Ried, aber auch über die Taunusstollen, das Wasserwerk Schierstein und über das Wasserwerk Petersaue. Bei Bedarf, beispielsweise in den heißen Spitzenmonaten, werden weitere Zulieferer aktiviert. Allein das Hessische Ried liefert über seine drei Grundwasserwerke Jägersburger Wald, Allmendfeld und Dornheim rund 17.000 Kubikmeter Wasser täglich.

Im Wiesbadener Stadtgebiet gibt es außerdem drei Laufbrunnen mit Trinkwasser (die übrigen Brunnen und Quellen, die frei zugänglich sind, liefern Wasser, das mit Bakterien belastet sein kann). An diesen drei Brunnen kann unbedenklich Wasser entnommen und getrunken werden. Wer sich für Brunnenwasser interessiert, sollte daher genau auf die Beschriftung an den Brunnen und Quellen achten.

Genaue Überprüfung der Werte

Hunderte von Proben werden von den Wasserversorgungsbetrieben der Landeshauptstadt Wiesbaden (WLW) jährlich an ganz unterschiedlichen Stellen entnommen, um die Qualität des Trinkwassers sicherzustellen. Die Werte erfüllen problemlos die strengen Vorgaben der deutschen Trinkwasserverordnung.

Um genügend Trinkwasser zu erhalten, wird auch Rheinwasser durch das Wasserwerk Schierstein aus der Mitte des Flusses gepumpt. Es wird gereinigt, durch sogenannte Schluckbrunnen dem Grundwasser zugeführt und nach einem wochenlangen natürlichen Reinigungsprozess durch diverse Erdschichten rund 180 Meter später wieder entnommen. Des Weiteren gilt das Taunuswasser, das aus Quarzitschichten gewonnen wird, als das beste Wasser in Wiesbaden. Hier gibt es vier Tiefstollen, aus denen es entnommen wird.

Die Wasserhärte in Wiesbaden

Die Wasserhärte variiert in Wiesbaden stark und kann innerhalb eines Straßenzuges unterschiedlich sein; manchmal kann sie sogar in derselben Leitung innerhalb eines Tages schwanken, wenn das Wasser mal von dem einen, dann von einem anderen Standort eingebracht wird. Insofern erfüllt das Wiesbadener Trinkwasser alle drei Härtegrade und auch Zwischenwerte wie mittelweich und mittelhart.

Um die Wasserhärte des eigenen Haushalts zu erfahren, sollten Verbraucher sich an die Übersichten im Internet oder direkt an die WLW wenden. Es ist wichtig, darüber Bescheid zu wissen, damit die Wasch- und Reinigungsmittel korrekt dosiert werden können. Gesundheitlich ist ein härteres Wasser durchaus gesund, da sich die Härte nur nach dem Gehalt an Kalzium und Magnesium richtet; das sind Mineralien, die der menschliche Körper braucht und daher gut verwerten kann. Nur müssen die elektrischen Geräte dann öfter entkalkt werden.

Wiesbaden ist die Landeshauptstadt von Hessen und liegt nördlich von Mainz und Rüsselsheim am Main.

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