Wasserhärte in Stolberg

Wasserhärte in Stolberg

Das Trinkwasser für Stolberg wird in den Talsperren der Nordeifel gewonnen. Die Verteilung obliegt der in Herzogenrath ansässigen enwor. Über diese erhalten die Verbraucher auch Informationen zur Wasserqualität und zur Wasserhärte in Stolberg. Noch vor rund einhundert Jahren mussten in Stolberg und anderen Orten des Landkreises Aachen für jeden Tropfen Trinkwasser Pumpenschwegel manuell in Bewegung gesetzt werden. Das so an die Oberfläche geförderte Wasser stand weder in ausreichender Menge zur Verfügung noch war es hygienisch einwandfrei. Um diese Missstände zu beseitigen, beauftragte der Landkreis im Jahr 1906 den damaligen Regierungsbaumeister mit der Errichtung einer zentralen Wasserversorgung für die Region. Schon drei Jahre später, im Juni 1909, wurde die „Wasserwerk des Landkreises Aachen GmbH“ (WdKA) gegründet.

Entwicklung der Wasserversorgung im Raum Aachen

Aufgrund der geringen Entfernung zur wasserreichen Eifel wurde beschlossen, eine Talsperre am Dreilägerbach bei Roetgen zu bauen. Dadurch genügten kurze Transportleitungen. Zudem konnte durch den Höhenunterschied der natürliche Druck des Wassers ausgenutzt werden, wodurch Druckerhöhungsanlagen überflüssig waren. Da der Wasserbedarf stetig anstieg, wurde 1918/1920 das direkte Einzugsgebiet der Talsperre vergrößert. Ab 1926 wurden darüber hinaus der Kall- und der Kelzerbach in die Dreilägerbachtalsperre umgeleitet. Um den weiterhin steigenden Bedarf an Leitungswasser decken zu können, wurde 1936 die Kalltalsperre in Betrieb genommen. In den 1950er Jahren sicherte sich das WdKA zusätzlich Rohwassermengen aus der Urft- und der Oleftalsperre sowie dem Obersee der Rurtalsperre. 1981 wurde außerdem die Wehebachtalsperre in Dienst gestellt, deren Wasser seit 1983 in der unternehmenseigenen Anlage unterhalb der Staumauer zu hochwertigem Trinkwasser für Stolberg aufbereitet wird.

Aufwendige Aufbereitung gewährleistet hohe Wasserqualität für Stolberg

Das Leitungswasser für Stolberg einschließlich der Stadtteile Breinig, Büsbach, Vicht, Dorff, Mausbach, Gressenich, Venwegen, Zweifall, Werth sowie Teilen von Atsch und Donnerberg wird in der Trinkwasseraufbereitungsanlage Roetgen aufbereitet. Das dort genutzte Verfahren besteht aus einer Vorfiltration, der Flockung mittels Aluminiumsulfat, einer Ultrafiltration, der Aufhärtung des Wassers durch Filtration über Kalziumkarbonat und der Desinfektion mit Chlor bzw. Chlordioxid. Der pH-Wert wird mithilfe von Natriumhydroxid oder Kohlendioxid eingestellt. Die Einwohner von Stolberg Schevenhütte erhalten ihr Trinkwasser von der Aufbereitungsanlage Wehe. In dieser kommen Aluminiumsulfat, Anthrazit, Quarzsand, Kalziumhydroxid, Chlordioxid und Chlor sowie Schwefelsäure (bei Bedarf) zur Anwendung. Alle übrigen Ortsteile Stolbergs bekommen Grundwasser aus der Trinkwasseraufbereitungsanlage Binsfeldhammer, in der Natriumhydroxid, Quarzsand, Anthrazit, Kalziumkarbonat und Kohlensäure verwendet werden. Die Desinfektion erfolgt durch UV-Bestrahlung oder mit Natriumhypochlorit.

Unterschiedliche Wasserherkunft bedingt verschiedene Wasserhärten

Die Wasserhärte in den mit Talsperrenwasser versorgten Bereichen Stolbergs liegt mit 3,5 bis 3,7 °dH im Härtebereich „weich“. Das Grundwasser aus der Aufbereitungsanlage Binsfeldhammer entspricht mit einer Wasserhärte von 9,9 °dH dem mittleren Härtegrad.

Fazit

Aufgrund der verschiedenen Wasserhärten in Stolberg sollten auch Wasch- und Reinigungsmittel unterschiedlich dosiert werden. Diesbezügliche Herstellerangaben finden sich in aller Regel auf den Rückseiten der Verpackungen. Stolberg ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen in der Städteregion Aachen im Regierungsbezirk Köln und befindet sich ca. 76 Kilometer südlich von Düsseldorf.

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