Wasserversorgung und Wasserhärte in Magdeburg

Wasserversorgung und Wasserhärte in Magdeburg

Lange Zeit problematisch: Die Wasserversorgung von Magdeburg

Magdeburg verfügt trotz seiner Lage am Ufer der Elbe über keine eigenen Trinkwasservorräte. Lange Zeit musste man sich mit dem aufbereiteten Elbwasser begnügen, das nur in geringem Maße durch Wasser aus der Harzregion oder aus der nördlich gelegenen Colbitz-Letzlinger Heide ergänzt wurde. Die Qualität des Wassers aus der letztgenannten Region wurde jedoch bereits früh erkannt, was zu Überlegungen und ab 1894 zu Vorarbeiten führte, dieses Reservoir für die Bewohner von Magdeburg umfassend zu nutzen. Am 12. August 1932 ging das Wasserwerk Colbitz, damals noch unter dem Namen Grundwasserwerk Magdeburg in Betrieb, eröffnet vom damaligen Bürgermeister Ernst Reuter.

Das Elbwasser hat ausgedient

Seit 1966 versorgte das alte Wasserwerk Magdeburg Buckau nur noch die örtliche Industrie mit Leitungswasser. Als ältestes Flusswasserwerk Deutschlands wurde es 1990 stillgelegt. Das Trinkwasser für die Bewohner Magdeburgs kam nun ausschließlich aus der etwa 30 Kilometer nördlich gelegenen Colbitz-Letzlinger Heide. Möglich geworden war dies durch die Zufuhr von Wasser aus dem Flüsschen Ohre über ein Infiltrationsbecken in Satuelle, einem kleinen Ort im Bördekreis; sonst wären selbst die geschätzt 3,3 Milliarden Kubikmeter reinsten Grundwassers des 600 Quadratkilometer großen Gebiets nicht nachhaltig ausreichend.

1963 war es in einem langen Winter bei gleichzeitigem niedrigen Wasserstand der Elbe zu einem akuten Wassermangel für Magdeburg gekommen, bei dem schließlich Tankwagen der Nationalen Volksarmee die Bevölkerung mit dem notwendigen Trinkwasser versorgen mussten. Die wachsende Stadt und ihre Industrie benötigten endlich eine zuverlässige Wasserversorgung.

Das Grundwasser aus der Colbitz-Letzlinger Heide, dem größten zusammenhängenden und unbesiedelten Heidegebiet Mitteleuropas zwischen Stendal, Colbitz, Haldensleben und Gardelegen, wird in 60 Brunnen gewonnen und dann zum Wasserwerk gepumpt. Die hohe Qualität rührt von der Tatsache her, dass das Gelände landwirtschaftlich nicht genutzt wird und auch die wenigen umliegenden, zumeist kleinen Ortschaften keine Verschmutzungseinträge verursachen.

Aufbereitet wird es in wenigen Schritten im modernen Wasserwerk Colbitz. Nach einer Belüftung mit Sauerstoff und dem Austrag von gelöstem Kohlendioxid in der 2006 in Betrieb genommenen mehrstufigen Belüftungs- und Entgasungsanlage erfolgt eine Filterung über Quarzsand, was nicht nur kleinste Verschmutzungen zurückhält, sondern dem Wasser auch gelöstes Eisen und Mangan entzieht. Nach einer weiteren Filterung über technische Filter ist das Wasser bakteriologisch einwandfrei, es verfügt über einen niedrigen Salzgehalt, ist frei von Zusatzstoffen, und Pflanzenschutzmittel und Schwermetalle liegen unter der analytischen Nachweisgrenze. Der Nitratgehalt liegt unter 2,7 mg je Liter (der deutschlandweite Grenzwert wurde auf 50 mg festgelegt).

Die Filterrückstände der Colbitzer Anlage werden in einer 2011 eingeweihten Filterspülwasserbehandlungsanlage gesammelt und aufbereitet, bevor sie einem Abwasserwerk zugeführt werden.

Das Trinkwasser in Magdeburg heute

Die Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH & Co. KG versorgt ein Gebiet von 5.700 Quadratkilometern in und um Magdeburg; dabei verfügt es über ein Rohrleitungsnetz von 737 Kilometern Länge und über 22 Hochspeicher mit einem Gesamtvolumen von 115.600 Kubikmetern. Zahlreiche Pumpstationen halten den Wasserdruck gleichmäßig und sorgen für den reibungslosen Ausgleich zwischen Regionen mit einem Überschuss und solchen mit Wassermangel, wodurch für das gesamte Gebiet Versorgungssicherheit garantiert werden kann. Heute beliefert das Wasserwerk Colbitz etwa 500.000 Menschen des nördlichen und zentralen Bundeslandes Sachsen-Anhalt zuverlässig mit schmackhaftem Trinkwasser höchster Qualität, das ohne weitere Vorbehandlung auch zur Bereitung von Baby- oder Krankenkost geeignet ist.

Wasserhärte: Weiches bis mittelhartes Wasser aus der Colbitz-Letzlinger Heide

Das Trinkwasser von Magdeburg liegt mit seiner Wasserhärte zwischen weich und mittel; die gemessenen Werte schwanken zwischen 7°dH oder 1,25 mmol je Liter (weich) bis zu 13,8°dH, was 2,42 mmol je Liter entspricht (mittel). Es ist nicht notwendig, Wasserenthärter zu nutzen. Die Wasserhärte sowie die Einhaltung der in der Trinkwasserverordnung festgesetzten Grenzwerte werden regelmäßig vom akkreditierten Labor der Trinkwasserwerke Magdeburg und durch staatliche Behörden überwacht. Magdeburg ist eine mitteldeutsche Stadt an der Elbe. Die Stadt liegt in der Mitte von Braunschweig, Potsdam und Halle an der Saale.

© 2024 Sandoro GmbH