Lüdenscheid ist eine Kreisstadt mit etwas mehr als 70.000 Einwohnern. Der auch gern als Bergstadt bezeichnete Ort – seine Innenstadt liegt auf einem Berg – wird seit über 125 Jahren durch die Stadtwerke Lüdenscheid mit dem nötigen Trinkwasser versorgt. Sie kümmern sich um die Belieferung von insgesamt rund 120.000 Menschen in der Region.
Lüdenscheid und die Versetalsperre
Zuständig ist das Wasserwerk Treckinghausen, das das Wasser der Versetalsperre südöstlich von Lüdenscheid verwendet. Die Talsperre ist einer der größten Stauseen des Sauerlandes und mit einem Fassungsvermögen von über 32 Millionen Kubikmetern und einer Fläche von 170 Hektar der größte im Märkischen Kreis. Das Wasser wird dort abgepumpt und in das Wasserwerk geleitet. Hier wird es über zehn Druckfilter von Algen und Bakterien befreit und durch die Beigabe von CO₂ und Kalkwasser aufgehärtet, wie der Fachausdruck dafür lautet. So ist gewährleistet, dass dem Rohwasser auch kleinste Partikel durch Zugabe eines Flockungsmittels entnommen werden können. Weiterhin wird das Wasser entsäuert. Als Talsperrenwasser enthält es kaum Kalzium und Magnesium, also die beiden Stoffe, die für die Wasserhärte zuständig sind. Daher muss etwas natürlicher Kalk zugeführt werden, damit das Wasser den strengen Vorgaben der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht.
Über 14 Quarzsandfilter wird das Wasser anschließend von Mangan und Eisen befreit. Anschließend wird es desinfiziert, wozu kleinste Mengen an Chlordioxid verwendet werden. Mehr ist aufgrund der guten Wasserqualität nicht nötig. Zu guter Letzt wandert das fertige Trinkwasser in Hochbehälter, von wo es mit gleichmäßigem Druck in die Haushalte gepumpt wird. Jeden Tag werden in Lüdenscheid rund 20.000 Kubikmeter Wasser verbraucht.
Erstklassige Trinkwasserqualität
Die hohe Qualität des Lüdenscheider Trinkwassers ist messbar. Täglich werden die Daten im hauseigenen Labor analysiert und jedes Jahr ergeben die offiziellen Kontrolluntersuchungen, dass die Werte deutlich niedriger liegen, als von der Trinkwasserverordnung gefordert. Wasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland, und das ist berechtigt, denn es ist unser wichtigstes Element. So können sich auch die Menschen in Lüdenscheid darauf verlassen, erstklassiges Trinkwasser zu erhalten. Für die Leitungen, die ab dem Hausanschluss in die Wohnungen und Häuser führen, sind allerdings die Hauseigentümer zuständig. Daher sollte die Leitungsqualität ebenfalls regelmäßig überprüft werden.
Es empfiehlt sich von selbst, auch wenn die Stadtwerke Lüdenscheid die Bevölkerung explizit darum bitten, dass jeder Bürger auf die Wasserverschmutzung achtet. So gehören Müll und Medikamente weder in die Toilette noch in öffentliche Gewässer, auch um die Reinigung der Abwässer nicht unnötig zu erschweren. Die Umgebung der Versetalsperre stellt mit den ausgedehnten Wanderwegen ein attraktives Naherholungsgebiet dar, dessen Sauberkeit ebenso wie die des Seewassers den Reiz der Landschaft unterstreicht. Es gilt, diese Idylle zu erhalten, wozu jeder Bürger beitragen kann.
Die Wasserhärte in Lüdenscheid
Da das Talsperrenwasser wie erwähnt kaum Kalzium und Magnesium enthält, wird etwas Kalk zugeführt. Dennoch bewegt es sich im Wasserhärtebereich 1 und ist damit weich. Das bedeutet, dass es bis maximal 1,5 Millimol Kalzium (mmol/l) enthält. Somit können Wasch- und Reinigungsmittel in Lüdenscheid sehr sparsam dosiert werden. Auch ist es kaum nötig, die elektrischen Haushaltsgeräte zu entkalken.
Lüdenscheid liegt in Nordrhein-Westfalen, östlich von Wuppertal und südlich von Hagen.