Wasserhärte in Hürth

Wasserhärte in Hürth

Grundlage für das Trinkwasser in Hürth bildet Grundwasser, das über sieben Tiefbrunnen an die Oberfläche gelangt. Zuständig für die Wasseraufbereitung und -verteilung sind die örtlichen Stadtwerke, die auch über die Wasserhärte in Hürth informieren. Steigende Bevölkerungszahlen, ein sinkender Grundwasserspiegel und die zunehmende Verschlechterung der Qualität des Wassers aus den hauseigenen Brunnen – gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Wasserversorgung in Hürth so gefährdet, dass eine neue Lösung gefunden werden musste. Im Jahr 1896 beschlossen die Bürgermeistereien Hürth und Efferen den Bau eines gemeinsamen Wasserwerks, über das sämtliche Haushalte versorgt werden sollten. Die Hürther waren davon nicht begeistert. Warum für etwas zahlen, was am eigenen Brunnen kostenlos verfügbar war. Sogar Unterschriften wurden gesammelt, um den Bauplänen der Obrigkeit Einhalt zu gebieten. Der Fortschritt ließ sich damit jedoch nicht mehr aufhalten.

Neues Wasserwerk als Antwort auf steigende Wasserhärte

Das erste Wasserwerk entstand nach Plänen des Düsseldorfer Ingenieurs Ehlert an der Luxemburger Straße in Efferen. Über einen 24 Meter tiefen Brunnen lieferte es Trinkwasser bester Qualität, das keiner Aufbereitung bedurfte. Als sich der Wasserbedarf zwischen 1924 und 1938 nahezu verdoppelte, wurde ein Pumpenschacht zu einem zusätzlichen Brunnen ausgebaut, um die Versorgungssicherheit zu bewahren. Bis 1951 folgten zwei weitere Brunnen. In den 1960er Jahren war die Wasserhärte in Hürth so stark angestiegen, dass eine Änderung unabdingbar war. Die Verwaltung beschloss die Errichtung einer neuen Brunnenanlage, die Grundwasser aus größeren Tiefen emporholen sollte. Seit 1967 kommt das zur Trinkwassererzeugung genutzte Rohwasser aus 60 bis 110 Metern Tiefe. Es enthält weniger Kalk als das Wasser aus dem höher gelegenen Grundwasserstock, dafür aber Eisen, Mangan und überschüssige Kohlensäure. Diese müssen entfernt werden, um eine optimale Wasserqualität für Hürth zu erzielen.

Wasseraufbereitung im Wasserwerk Efferen

Über eine Sammelleitung gelangt das Rohwasser in eine aus drei acht Meter hohen Edelstahltürmen bestehende Entsäuerungsanlage. In dieser wird die Kohlensäure durch Verrieseln von oben bei Sauerstoffzufuhr von unten ausgetrieben. Durch den höheren Sauerstoffanteil im Wasser flocken zugleich die Eisen- und Mangananteile aus. Diese werden über acht kiesgefüllte Schnellfilter entfernt. Sobald das Wasser diese durchlaufen hat, entspricht es allen Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Das fertige Leitungswasser für Hürth wird in zwei Behältern mit je 1.000 Kubikmetern Fassungsvermögen zwischengespeichert. Von dort aus gelangt es über Pumpen in das rund 280 Kilometer lange Wasserversorgungsnetz.

Niedrige Wasserhärte spart Enthärter

Die Wasserhärte in Hürth entspricht mit 9,7 °dH dem mittleren Härtebereich. Bei der Dosierung von Wasch- und Reinigungsmitteln empfiehlt es sich, die Herstellerhinweise zu beachten, die meist auf der Verpackungsrückseite zu finden sind. Zusätzliche Wasserenthärter sind aufgrund des geringen Kalkanteils im Wasser nicht erforderlich.

Fazit

Durch den Neubau der Brunnenanlagen in den 1960er Jahren konnte die Wasserhärte in Hürth deutlich gesenkt werden. Damit fällt auch der Wasch- und Reinigungsmittelbedarf wesentlich geringer aus. Hürth ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen im Rhein-Erft-Kreis im Regierungsbezirk Köln und befindet sich ca. 51 Kilometer südlich von Düsseldorf.

© 2024 Sandoro GmbH