Wasserversorgung und Wasserhärte in Halle (Saale)

Wasserversorgung und Wasserhärte in Halle (Saale)

Frühzeitig geregelte Wasserversorgung

Die Stadt Halle Saale im südlichen Sachsen-Anhalt war vor 150 Jahren die erste deutsche Stadt, die alle privaten Haushalte an das zentrale Trinkwassernetz von damals 43 Kilometern Länge anschloss. Noch vor der Wende zum 20. Jahrhundert kam die erste Wasseraufbereitungsanlage mit Rieselfeldern und Langsamfiltern hinzu. Als 1923 die alten Dampfpumpen abgeschafft und auf elektrisch betriebene Pumpen umgerüstet wurde, nutzte Halle Saale noch weitgehend das Grundwasser, das mit Oberflächenwasser aus der Saaleniederung angereichert wurde. Nach Kriegsende, als die Stadt kräftig wuchs, musste auch Wasser aus der Elbaue zur Wasserversorgung herhalten.

Entkopplung von lokalen Wasserquellen

Der Schritt zu einer stabilen Wasserversorgung von stabil hoher Qualität wurde 1967 für Halle Saale vollzogen; seitdem stammten zwei Drittel des Hallenser Leitungswassers aus der Rappbodetalsperre im Harz; Folge ist eine niedrige Wasserhärte. Die Talsperre wurde in den 1950er Jahren errichtet und besteht aus Talsperre, Stausee, Wasserwerk und Wasserkraftwerk. Mit der mit 160 Metern höchsten Staumauer Deutschlands wird das Wasser der Rappbode zum Stausee mit dem harzweit größten Volumen aufgestaut, was die Talsperre nach der Großen Dhünntalsperre zur zweitgrößten deutschen Trinkwassertalsperre macht. Zwischen 1995 und 2009 wurde die Talsperre saniert und auf den neuesten technologischen Stand gebracht.

1993 war die überfällige Modernisierung des Wasserwerks Halle-Beesen abgeschlossen, das jedoch seit 2007 lediglich als Reserve für die Trinkwasserversorgung von Halle Saale genutzt wird.

Trinkwasser in Halle Saale heute

Die im Naturpark Ostharz/Sachsen-Anhalt gelegene Rappbodetalsperre hat ein Fassungsvermögen von 109.000.000 Kubikmetern, von denen täglich im Schnitt 125.000 Kubikmeter entnommen werden.

Das Talsperrenwasser wird über einen Entnahmeturm und einen Stollen dem Wasserwerk Wienrode zugeleitet, wobei verschiedene Entnahmehorizonte erlauben, stets die Wasserschicht mit der besten Qualität wählen zu können. Aufbereitet wird das Wasser durch eine Erstfilterung, dann die Ausflockung von Kleinstbestandteilen durch die Zugabe von Aluminiumsulfat und die schließliche Filterung durch eine zwei Meter dicke Sandschicht.

Zugesetzt werden in Wienrode im Harz gemäß Trinkwasserverordnung vom 18. Juli 2016 im Einzelnen:

  • 15 mg/l Calciumoxid zur Einstellung des pH-Werts
  • 10 mg/l Kohlensäure zur so genannten "Aufhärtung"
  • 9,6 mg/l Aluminiumsulfat zur Ausflockung von kleinsten Verschmutzungen und zur Desinfektion
  • 0,20 mg/l Chlordioxid und 0,35 mg/l Chlor.

Inzwischen versorgt ausschließlich die bis zu zwei Meter starke Fernwasserleitung Elbaue-Ostharz Halle Saale mit Wasser. Ebenfalls angeschlossen an die moderne Wasserversorgung, welche die Ortschaften unabhängig vom lokalen Grundwasser oder der Wasserqualität der Flüsse macht, sind beispielsweise die Städte Aschersleben, Bernburg, Halberstadt und Leipzig (wobei die sächsische Metropole noch weitere Wasserquellen nutzt).

Nach einem rund 150 Kilometer langen Weg, den das nunmehr aufbereitete Wasser in garantierter Trinkwasserqualität ausschließlich aufgrund des natürlichen Gefälles der Leitung zurücklegt, wird das Trinkwasser im Hochbehälter Hammelburg im Norden von Halle Saale gesammelt, der ein Volumen von 40.000 Kubikmetern fassen kann.

Von hier aus wird das Wasser in die fast 800 Kilometer langen Rohrleitungen von Halle Saale geleitet; wobei der Druck weiterhin von der Ostharzleitung erzeugt wird. 50 Entnahmestellen im Stadtgebiet und tägliche Proben garantieren eine gleichbleibende hohe Wasserqualität.

Wasserhärte: Weiches Wasser aus der Talsperre

Das Wasser von Halle Saale ist aufgrund seiner Herkunft aus dem Harz mit 4,2°dH weich; dies entspricht einer Wasserhärte von 0,749 mmol je Liter. Durch die so genannte „Aufhärtung“ durch die Zugabe von Kohlensäure wird eine Gesamthärte von 5°dH oder einem Wert von 0,89 mmol Kalziumkarbonat je Liter Wasser erreicht. Auch dieses Wasser fällt in die Kategorie weich. Selbstverständlich überwacht das Gesundheitsamt — zusammen mit dem Trinkwasserlabor der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft GmbH — die Einhaltung der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Halle (Saale) ist eine kreisfreie Großstadt im Süden von Sachsen-Anhalt in Deutschland und liegt an der Saale. Sie grenzt im Südosten an Leipzig und im Norden an Magdeburg.

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