Vitamin D-Mangel: Folgen & Symptome

Vitamin D-Mangel: Folgen & Symptome

Vitamin D kann der Mensch selbst bilden – allerdings nur unter Sonneneinstrahlung in der Haut. Lichtmangel verursacht daher Vitamin D-Mangel und wirkt sich auf die Knochen aus: Im Wachstum als Rachitis, im Alter als Osteoporose.

Vitamin D als Sonnenvitamin und Hormon

Die Bezeichnung von Vitamin D als Vitamin ist historisch bedingt – heute weiß man, dass der Mensch es durchaus selbst herzustellen vermag. Das geschieht allerdings nur unter Sonneneinstrahlung: UV-Licht löst in der Haut eine Reaktion aus, durch die aus dem Provitamin 7-Dehydrocholesterin Cholecalciferol wird.

In der Leber findet der Umbau in Calcidiol statt, aus dem die Nieren die wirksamste Form Calcitriol herstellen. Streng genommen handelt es sich dabei um ein Hormon – einen Botenstoff, der bereits in minimaler Dosierung weitreichende Effekte auf zahlreiche Körperfunktionen ausübt.

Wieso ist Vitamin D so wichtig?

In unserem Stoffwechsel entscheidet Vitamin D, was mit dem Mengenelement Calcium passiert. Der Mensch nimmt dieses aus dem Dünndarm auf und lagert den größten Teil in die Knochensubstanz ein. Vitamin D regelt den Calciumwert im Blut und sorgt dafür, dass genug davon aus der Nahrung aufgenommen und zwischen Blut und Knochen hin- und hergeschoben wird.

Calcium ist nicht von ungefähr der in unserem Körper am meisten vertretene Mineralstoff: Es spielt eine wichtige Rolle bei Nervenleitung wie Muskeltätigkeit und ist essenzielles Element von Blutgerinnung und Immunabwehr. Dementsprechend bringt Vitamin D-Mangel in unserem Metabolismus einiges durcheinander.

Vitamin D, Calcium und Knochen

Vitamin D bestimmt, wie viel Calcium in die Knochensubstanz eingebaut oder aus ihr entfernt wird. Zuständig sind dafür zwei Typen von Zellen: Osteoklasten knabbern am Knochen, Osteoblasten lagern Calciumionen ein.

Diese fortwährenden Umbauprozesse sorgen dafür, dass sich das Skelettsystem den ständig wandelnden Belastungen optimal anpasst – wo diese am größten sind, wird der Knochen verstärkt, wo gespart werden kann, wird Knochensubstanz entfernt. Unser Skelett ist bei weitem nicht so statisch wie die meisten Menschen denken.

Vitamin D-Mangel äußert sich vor allem im Skelett

Mangel an Vitamin D hat vor allem in der Jugend und im Alter fatale Auswirkungen. Im Wachstum befindliche Knochen bekommen nicht genügend Calcium zum Einbauen – Rachitis mit deformierten Armen und Beinen ist die Folge. Im Zeitalter der Industrialisierung wurde die gefürchtete Kinderkrankheit durch Kinderarbeit und zu wenig Sonne hervorgerufen.

Heute spielt Vitamin D-Mangel am anderen Ende der Altersskala eine wichtigere Rolle. Ältere, in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte oder bettlägerige Personen kommen nur wenig ans Tageslicht und leiden häufig an Mangelerscheinungen. Vitamin D-Mangel äußert sich bei ihnen mit Knochenschwund.

Osteoporose macht die Knochen mangels mineralischer Substanz zusehends brüchiger. Keilwirbel sorgen für den typischen Buckel betagter Frauen nach den Wechseljahren. Zudem steigt das Frakturrisiko - insbesondere Oberschenkelhalsbrüche treten bei älteren Semestern gehäuft auf.

Quellen, Links und weiterführende Literatur

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