Wasser oder kein Wasser: Dürfen Säuglinge Wasser trinken?

Wasser oder kein Wasser: Dürfen Säuglinge Wasser trinken?

Darf man Säuglingen Wasser geben? Oder sollten sie etwas anderes trinken? Für alle Eltern eine Gretchenfrage. Ist Ihr Leitungswasser in Ordnung, spricht absolut nichts dagegen - sobald Ihr Kind Breikost bekommt. Vorher sollte man mit purem Wasser vorsichtig sein, denn es kann zu einer Wasservergiftung führen.

Dürfen Babys Leitungswasser trinken?

Leitungswasser dürfen Babys frühestens trinken, wenn ihre Ernährung auf Brei umgestellt wurde. So lange sie Muttermilch oder Milchersatz erhalten, kann ein Überschuss eine Wasservergiftung verursachen.

Das ist darauf zurückzuführen, dass die Nieren noch nicht so schnell auf größere Veränderungen im Elektrolythaushalt reagieren können. Eine Wasservergiftung macht sich mit Wassereinlagerungen im Gewebe bemerkbar - die Kinder erscheinen aufgedunsen und auffällig still.

Eine Ausnahme stellen Krankheitsphasen mit Durchfall und Erbrechen dar, in denen ein Übermaß an Flüssigkeit verloren geht. Fragen Sie Ihren Kinderarzt, wie sie Wasser- und Elektrolytverlust bei Ihrem Säugling am besten ausgleichen.

Hartes Wasser ist übrigens kein Problem - im Gegenteil, der Kalkgehalt bei hoher Wasserhärte ist sogar gut für das Wachstum der Knochen.

Das müssen Sie beachten, wenn Sie Ihrem Baby Leitungswasser geben!

Die Trinkwasserverordnung stellt sicher, dass jederzeit gesundheitlich unbedenkliches Wasser aus Ihrer Leitung kommt. Beachten Sie in jedem Fall folgende Punkte, wenn Sie Ihrem Sprössling Leitungswasser geben, ob in reiner Form oder als Tee:

  1. Lassen Sie das Leitungswasser eine Weile ablaufen, bis es klar und frisch ist. Das ist vor allem morgens notwendig, um Bakterien und Schadstoffe aus Standwasser zu vermeiden.
  2. Sind in der Hausinstallation Bleirohre verbaut, weichen Sie auf kohlensäurefreies Wasser aus der Flasche aus.
  3. Kommt Ihr Trinkwasser aus einer eigenen Brunnenanlage, sollte es vorher unbedingt auf Eignung für Babynahrung getestet werden.

Soll ich Wasser für Babynahrung testen?

Egal ob Sie das Trinkwasser pur geben oder zu Tee verarbeiten: Unbedingt notwendig ist ein Wassertest in der Regel nicht. Ausnahmen sind hauseigene Brunnen und alte Rohrleitungssysteme.

Misstrauen Sie Ihrer Hausinstallation, kann eine Überprüfung nicht schaden. Vor 1971 durften Bleirohre verlegt werden - heute ein Unding, denn insbesondere saures Wasser mit niedrigem pH löst das gesundheitsschädliche Schwermetall heraus. Bei dieser Gelegenheit lässt sich zudem feststellen, ob sich in der Heißwasserinstallation ungebetene Gäste wie Legionellen angesiedelt haben oder andere Schadstoffe vorliegen.

Spezielle Teststreifen zum Wasser testen erhalten Sie in Ihrer Apotheke oder im Internet. Teurer, aber zuverlässiger ist das Testergebnis, wenn Sie mit Probenahme und Analyse Ihr örtliches Gesundheitsamt oder ein spezialisiertes Labor beauftragen. Diese schicken Mitarbeiter zu Ihnen nach Hause, die sich um die fachgerechte Probenahme und Untersuchung kümmern.

Soll ich Wasser für Säuglingsnahrung filtern?

Von der Verwendung von Wasserfiltern wird häufig ausdrücklich abgeraten. Das Problem ist, dass diese bei unzureichender Wartung schnell verkeimen und für erhöhte Belastung mit Bakterien sorgen. In Anbetracht der Preise ist man geneigt, die Kartuschen länger zu verwenden als man sollte.

Erneuern und warten Sie diese bei Ihrem Wasserfilter regelmäßig, ist das Wasser unbedenklich. Nicht nur das - Sie stellen damit sicher, dass Aktivkohle und Ionenaustauscher die meisten Schadstoffe wie Chlor, Nitrat und Schwermetalle zuverlässig entfernen. Nicht nur für das Kind, sondern auch für den Rest der Familie.

Was tun, wenn mein Leitungswasser nicht in Ordnung ist?

Gibt Ihre Hausinstallation Schadstoffe ab oder hat Ihr Wasserversorger Probleme mit der Einhaltung von Grenzwerten, sollten Sie auf Flaschenwasser ausweichen. Im Handel gibt es spezielle Wassersorten, die mit dem Hinweis "Für die Zubereitung von Babynahrung geeignet" gekennzeichnet sind. Ihre einwandfreie Beschaffenheit und Unbedenklichkeit ist durch die Mineral- und Tafelwasserverordnung geregelt.

Quellen, Links und weiterführende Literatur

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