Die Symptome von Eisenmangel

Die Symptome von Eisenmangel

Eisenmangel macht sich vor allem durch sein Fehlen bei der Synthese des roten Blutfarbstoffes bemerkbar. Dieser führt zu einer verminderten Bildung roter Blutkörperchen und verursacht einen Sauerstoffmangel im Körper, der sich in Blutarmut und verschiedenen damit einhergehenden Krankheitszeichen äußert.

Woher kommen die Symptome von Eisenmangel?

Mit die schwerwiegendste Auswirkung hat ein Eisenmangel auf die Produktion des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. In seinem Farbstoffanteil, dem Häm, sitzt an zentraler Stelle ein Eisenatom und ermöglicht damit die reversible Bindung von Sauerstoff. Dieser ist für die Zellatmung wichtig und wird mit den roten Blutkörperchen von der Lunge ins Gewebe transportiert.

Fehlt Eisen, kann nicht genug Hämoglobin gebildet werden. Die roten Blutkörperchen enthalten zusehends weniger von dem roten Blutfarbstoff und können immer weniger Sauerstoff transportieren. Ebenso nimmt ihre Gesamtzahl und Größe ab.

Folgen von Eisenmangel für Haut und Schleimhäute.

Die langfristige Folge ist eine Eisenmangelanämie, eine Blutarmut infolge des fehlenden Eisens. Als Erstes macht sich diese an Haut und Schleimhäuten bemerkbar. Die Mundwinkel reißen ein (Rhagaden) und es treten schmerzhafte Ausschläge auf der Mundschleimhaut auf (Aphthen). Die Haut wird trocken, schuppig und blass. Zudem werden die Nägel dünn und brüchig und es bilden sich Hohlnägel. Ebenso verlieren die Haare an Glanz und Festigkeit, sie werden immer dünner und fallen letztlich aus.

Folgen des Eisenmangels auf das Nervensystem

Das Gehirn reagiert besonders empfindlich auf einen Sauerstoffmangel, denn es ist Großverbraucher in Sachen Energie. Dementsprechend führt die Eisenmangelanämie erst zu Kopfschmerzen und Schwindel, später zu Einschränkungen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit bis hin zu massiven kognitiven Defiziten. Patienten sind reizbar und fühlen sich schwach, ausgelaugt und antriebslos. Hinzu kommen Schlafstörungen, Depressionen und letztlich ein Burnout-Syndrom.

Eisenmangelanämie und Herz-Kreislauf-System

Melden die Körperzellen ein Defizit bei der Sauerstoffversorgung, versuchen Herz und Lunge dem entgegenzuwirken. Das Herz reagiert auf geringe körperliche Beanspruchungen mit Herzrasen (Tachykardie), die Lunge mit Kurzatmigkeit (Dyspnoe).

Eisenmangel und Muskulatur

Weitere Auswirkungen hat der Eisenmangel auf die Muskulatur. Sie ist nicht nur von einer ausreichenden Sauerstoffversorgung abhängig, sondern enthält einen mit dem Hämoglobin verwandten Farbstoff, das Myoglobin. Dieses ebenfalls eisenhaltige Molekül benötigt für seine Funktion ebenso wie das Hämoglobin Eisenionen für seine Funktion. Hier äußert sich der Eisenmangel mit Muskelschwäche, unwillkürlichen Zuckungen, Krämpfen und Restless Legs-Syndrom.

Quellen, Links und weiterführende Literatur

  • Cook JD (2005): Diagnosis and management of iron-deficiency anaemia. Best Pract Res Clin Haematol 18:319-332.
  • Gerd Herold: Innere Medizin. Köln 2016: G. Herold-Verlag.
  • Robert F. Schmidt, Gerhard Thews, Florian Lang: Physiologie des Menschen. Stuttgart 2000: Springer-Verlag.
  • Bild von Evita Ochel auf Pixabay
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